Ein Streifzug durch 550 Jahre Dorfgeschichte

Die Frauengemeinschaft begeisterte mit ihrem musikalischen Rückblick auf die jüngsten Jahrzehnte.
Die Frauengemeinschaft begeisterte mit ihrem musikalischen Rückblick auf die jüngsten Jahrzehnte.
FOTO: Erich Brücker

Saarbrücker Zeitung vom 14. Juli 2017

Sitzerath. Das Dorffest in Sitzerath hatte eine besondere Bedeutung. Denn mit der großen Feier wurde das 550-jährige Bestehen des Ortes gebührend gefeiert.

550 Jahre Sitzerath, dieses besondere Jubiläum wurde im Hochwaldort mit einem dreitägigen Dorffest im Kreise der Dorfbevölkerung und vieler Gäste und Besucher ganz ordentlich gefeiert. Alles, was an Unterhaltung mit Spaß, Musik, Kultur und Geschichte geboten wurde, konnte sich hören und sehen lassen. Sämtliche Darbietungen aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Fazit: Es war einmal mehr der beste Beweis einer lebendigen, jung gebliebenen und engagierten Dorfgemeinschaft.

Mit vier Böllerschüssen wurde das Fest von den Hubertus-Schützen aus Rathen eröffnet, dazu ertönte ordentlicher Hörnerklang der Alphorn-Bläser Ostertal sowie der Jagdhornbläser vom Hegering Nonnweiler. „Das ist Unser Fest“, freute sich die Ortsvorsteherin Lieselene Scherer. Mit großem Einsatz, kreativen Ideen und unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurde das Jubiläum in sieben Monaten vorbereitet. „Es wird aber auch die Verbundenheit aller Einwohner weiter festigen, um auch die zukünftigen Aufgaben zum Wohle unseres Dorfes bewältigen zu können“, sagte die erste Frau im Ort.

„Sitzerath hat sich aus einem ländlichen Dorf zu einem attraktiven und lebendigen Wohnort gewandelt, den Strukturwandel mit Verlust von Kindergarten, Schule und Geschäften gut hingekriegt, besitzt trotzdem hohe Lebensqualität. Aber auch dank vieler engagierter Bürger, welche sich zum Wohle des Ortes und des Gemeinwesens rege einsetzen“, betonte Bürgermeister Franz Josef Barth. Wesentlichen Anteil hatten wohl die Ortsvorsteher Horst Brach (1969 bis 1989) sowie Alfred Schmitt (1989 bis 2014). Beweis der Lebendigkeit des Ortes und der kulturellen Vielfalt seien die 49 Veranstaltungen im laufenden Jahr.

Hierzu zählte auch der Sitzerather Abend am ersten Festtag, der ein weiteres Indiz für die Leistungsfähigkeit der Leute im Ort darstellte. Die Frauengemeinschaft blickte mit einer Modenschau auf die jüngsten Jahrzehnte zurück. Dazu gab es bedeutende geschichtliche Eckdaten und Besonderheiten aus der großen Welt, der Hochwaldregion, aber auch aus dem eigenen Ort. Zudem wurden keine Kosten und Mühen gescheut, etliche Schlagergrößen gaben Kostproben ihres Könnens. Der Theaterverein Siezert, gegründet 1993 und alljährlich ein Höhepunkt mit seinen Theateraufführungen, glänzte mit einem Zwiegespräch zweier Chaoten. Männergesangverein in Chorgemeinschaft mit dem MGV Bildstock und Kirchenchor hatten ihren Auftritt, ebenso die Benkelbergsänger mit tollen Liedern über den Heimatort. Humorvoll moderierte Matthias Nickels.

„In Sitzerath wurden mal wieder Nägel mit Köpfen gemacht“, betonte Schirmherr und Landtagspräsident Klaus Meiser in seinem Grußwort in Anlehnung an das im Ort gepflegte historische Handwerk. Ähnlich das Fazit der Ortsvorsteherin nach drei anstrengenden Tagen: „Wir haben ein tolles Fest gehabt, das in die Geschichte des Ortes eingehen wird“.