Seniorennachmittag 2018

Einen besinnlichen und heiteren Seniorennachmittag mit ansprechendem Unterhaltungsprogramm erlebten 90 Seniorinnen und Senioren an einem sonnigen Sommertag in einer von der Kath. Frauengemeinschaft wunderschön geschmückten Benkelberghalle. Die Frauengemeinschaft hatte auch wie in den letzten 40 Jahren, Bewirtung der Gäste übernommen. Ortsvorsteherin Lieselene Scherer hatte persönlich schriftlich alle Seniorinnen und Senioren über 65 Jahren mit ihren Partnern eingeladen und konnte sie auch im Namen von Bürgermeister Dr. Franz Josef Barth und des Ortsrates begrüßen. Die Feier begann mit einer von Gemeindereferentin Sarah Henschke gestalteten Andacht. Gesanglich wurde die Einstimmung vom Kath. Kirchenchor „Cäcilia“ Sitzerath unter der Leitung von Michael Ludwig begleitet. Sarah Hensche stellte die Andacht unter das Motto „Heilige“, über Johannes der Täufer, der am 24. Juni auch seinen Patronatstag hatte.

Seniorennachmittag 2018

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Zuvor hatte der Kirchenchor mit dem Lied: “Gesanges voll ist unser Mund“ die Andacht eröffnet. Zu Beginn ihrer Begrüßungsrede dachte Ortsvorsteherin Lieselene Scherer an die Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich auf diesen Nachmittag gefreut haben, aber aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnten. „Auch wenn sie nicht hier sein können, so sind sie dennoch nicht vergessen“, so die Ortsvorsteherin. Der alljährliche Seniorentag sei nicht nur für die Gäste, sondern auch für sie immer wieder ein sehr wichtiges Datum im Terminkalender und ein wichtiges Ereignis im Dorfleben. Sitzerath habe gegenwärtig 760 Einwohner, davon sind 193 Personen über 65 Jahre alt. Das sind rund ¼ der Dorfbevölkerung und davon ist fast die Hälfte der Einladung gefolgt. Mit einem Zitat des Philosophen Martin Buber stimmte die Ortsvorsteherin auf den Seniorentag ein: „Alter ist ein herrlich Ding, wenn man nicht verlernt hat, was anfangen heißt“.

Lieselene Scherer weiter: „In unserem letzten großen Lebensabschnitt sind wir vielfältigen Veränderungen ausgesetzt: Sei es der Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand, die Geburt des ersten Enkelkindes – oder möglicherweise sind es auch die ersten körperlichen Einschränkungen, die sich bemerkbar machen! Diese Veränderungen sind nicht alle negativ – auch das genaue Gegenteil kann der Fall sein! Doch ist es in unserer leistungs- und fortschrittsorientierten Gesellschaft nicht selten der Fall, dass Alter mit einer nachlassenden Produktivität gleichgesetzt wird?
Begriffe wie „alt und gebrechlich oder vergesslich“, werden weit häufiger benutzt als positive Beschreibungen wie „alt und zufrieden“.
Etwas Neues anfangen, ein Betätigungsfeld suchen, aktiv und engagiert am Leben im Dorf teilnehmen. Ehrenamtliches Engagement ist eine dieser Möglichkeiten „etwas anzufangen“. Ein afrikanischer Spruch lautet: „Wenn ein alter Mensch stirbt, dann ist es, als ob eine ganze Bibliothek verbrennt“. Ein unglaubliches Potential und das Erfahrungswissen der älteren Generationen. Vor dem Hintergrund gewinnt das Engagement der älteren Generation an großer Bedeutung.
Die Ortsvorsteherin gab einige Beispiele für ehrenamtliches Engagement. Sie erwähnte konkret die Umgestaltung des Vorplatzes um die Grillhütte, einschließlich eines barrierefreien Zugangs. Es wurden über 500 Stunden ehrenamtlich geleistet, mit der großen Unterstützung von vielen, die heute hier sind. Stellvertretend für alle, die sich ehrenamtlich engagiert haben, nannte sie Alois Petit. Es gab immer wieder neue Ideen, die es galt umzusetzen. Und es hat sich gelohnt. Es wurden insgesamt 6000 Euro investiert, die durch Spenden aufgebracht wurden.
Auch am Dorffest „550 Jahre Sitzerath“ im vergangenen Jahr, beteiligten sich sehr viele Ehrenamtliche. Deshalb ist ehrenamtliches Engagement das Fundament für ein glückliches Zusammenleben in unserem Dorf. Für Senioren ist es heute wichtig, gerade bei den modernen Familienstrukturen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden, selbstbestimmt, leben zu können. Sicher versucht die Gemeinde in ihren Planungen der Entwicklung einer alternden Gesellschaft die notwendigen Strukturen zu schaffen. Klar ist aber auch, ohne private Initiativen geht es nicht. Da nenne ich auch die Nachbarschaftshilfe, die sehr oft zu beobachten ist. Auch Senioren haben ein Interesse und ein Recht auf Lebensqualität, auf Mobilität, so lange es möglich ist. Die Ortsvorsteherin rief den Gästen zu: „Bleibt aktiv, solange es geht. Beschäftigt Euch mit der Gegenwart. Erinnert Euch aber auch an die schönen Zeiten mit euren Lieben. Unternehmt so oft wie möglich etwas. Vor allem aber, bleibt  jung im Kopf! Sie bittet aber auch für Verständnis für die „Junge Generation“, die ihren Weg noch sucht und die es in der dieser schnellen, fordernden Gesellschaft auch nicht einfach haben.
Die Ortsvorsteherin erwähnte in ihrem Grußwort auch die Probleme, die durch den Bau und den Betrieb der Windenergieanlagen entstanden sind, und die viel Unmut in der Bevölkerung hervorgerufen haben. Positiv sieht sie die Ausweisung eines neuen Baugebietes „Hintere Anwand“ oberhalb des Sportplatzes. Dort entstehen 10 neue Bauplätze. Auch der Ankauf des Pfarrheimes, des ehemaligen Kindergartens, durch die Gemeinde Nonnweiler ist ein weiterer Pluspunkt für die Weiterentwicklung von Sitzerath. Das alte Gebäude ist nach Vorstellungen von Fachleuten nicht mehr sanierungsfähig und wird deshalb abgerissen. Damit geht auch wieder ein Stück Sitzerather Identität verloren. Viele Sitzerather Kinder wurden in diesem Gebäude auf ihr weiteres Leben vorbereitet. An dieser Stelle werden im Rahmen des ISEK-Programmes neue Räumlichkeiten für die Jugend und weitere Räume für den Bedarf um die Benkelberghalle geschaffen.
Guter Brauch am Seniorentag ist es auch, die ältesten Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Ortsvorsteherin besonders zu ehren. Es waren dies Frau Hildegard Limke, 93 Jahre und Herr Helmut Eiden, 91 Jahre. Aber auch die jüngsten Teilnehmer Marianne Müller (65) und Manfred Haupenthal (65) erhielten ein Präsent. Ein Höhepunkt war anschließend der Sketch „Liebst du mich noch?“ der gekonnt von Christina Schmitt und Herbert Evers vom Theaterverein Siezert vorgetragen wurde und die Gäste zu wahren Beifallsbekundungen animierte. Den Abschluss des Seniorentages gestaltete der Männergesangverein „Liederkranz“ Sitzerath“ unter der Leitung von Armin Kasper. Als Zugabe durfte der bekannte und gerne gesungene „Bajazzo“ natürlich nicht fehlen. Zum Abendessen servierten die Frauen der Sommerzeit entsprechend, gegrillte Würstchen mit Beilagen.





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